#18 Ein paar Schnipsel
Was wäre, wenn Schule Legasthenie verursacht? von Je’anna L Clements
• Die 8 jährige Nichte einer Lernbegleiterin kam in den Ferien für ein paar Tage zu ihrer Tante. Die Familie (BIPOC, Arbeiterklasse) war sehr beunruhigt, weil ihr Kind „nicht lesen konnte“ und in der Schule furchtbar schlecht war. Die Tante, die schon ein sehr gutes Verhältnis zu dem Kind hatte, sorgte dafür, dass viele einfache Bücher herumlagen, von denen sie wusste, dass ihre Nichte sie aufgrund der Themen, des Inhaltes und der Bilder toll fände. Und tatsächlich, ihre Nichte nahm sie zur Hand, um sie anzuschauen und rief ihrer Tante bald aufgeregt zu: „Schau mal, ich kann lesen! Sie sagen, ich kann nicht gut lesen, aber das hier kann ich lesen!“
• Eineiige Zwillinge an einer Sudbury-Valley-Schule lernten vor allem dadurch Lesen und Schreiben, dass sie ihre eigenen kleinen „Bücher“ erstellten und sie sich und ihren Freunden gegenseitig vorlasen. Eine schrieb kein einziges Wort auf, ohne sicher zu sein, dass es „richtig“ geschrieben ist. Die andere freute sich über ihre persönliche kreative Rechtschreibung und betrachtete es als ein spannendes Thema herauszufinden, ob der Lernbegleiter verstehen würde, was sie geschrieben hatte. Beide genossen jede Minute ihrer Reise, denn es war ihre eigene.