#2 Was ist eigentlich Dyslexie?
Was wäre, wenn Schule Legasthenie verursacht? von Je’anna L Clements
Die einfacheren Definitionen von Dyslexie sind verbunden mit der Vorstellung einer Störung, die die Fähigkeit zu lesen beeinträchtigt. Auf Deutsch nannte man es früher auch „Wortblindheit“. Heute wissen wir, dass es viel mehr ist als das.
Auf der einen Seite kann Dyslexie mit einer Reihe von Schwierigkeiten einhergehen, die sich sowohl auf das Lesen als auch auf die Rechtschreibung auswirken. Es ist eine Art der Wahrnehmung, Verarbeitung und Speicherung von Informationen, die zu Schwierigkeiten führen kann, die Verbindung zwischen Buchstaben und Buchstabenkombinationen und den dazugehörigen Lauten zu verstehen. Zum Beispiel kann es zum Verdrehen von Wörtern und Vertauschen von Buchstaben kommen das ist das „Symptom“, das die meisten Menschen mit Legasthenie verbinden. Es kann eine Tendenz zum Vorhersagen oder Raten bestehen, anstatt zu lesen, was auf der Seite steht, oder dazu, kurze Wörter wie „als“ und „zu“ zu überspringen oder falsch zu lesen, und stärkeren Problemen mit abstrakten Wörtern als mit Substantiven. Das Merken von „Sichtwörtern“ kann erschwert sein sogar nur bis zur folgenden Seite. Lesen kann anstrengend sein, und selbst wenn man es scheinbar beherrscht, können Defizite beim Verständnis des Gelesenen auftreten.
Kurz gesagt, Dyslexie kann es fast unmöglich machen, einem jungen Dyslektiker das Lesen beizubringen, und wenn das Lesen doch erlernt wird, kann Dyslexie in der Schule immer noch dazu führen, dass es fast unmöglich ist, die Textmengen zu verarbeiten, die erforderlich sind, um mit dem Lehrplan und den Klassenarbeiten mitzukommen. Und selbst dann, wenn das Lesen erfolgreich gemeistert wird, können Dyslektiker noch Probleme mit der Rechtschreibung haben ein Wort zuverlässig und wiederholt lesen zu können, bedeutet nicht, die korrekte Schreibweise des Wortes abrufen zu können. Dyslexie kann auch auswendig Lernen, Merkfähigkeit und Konzentration beeinträchtigen, die im heutigen Schulsystem unverzichtbar sind.
Früher hat man geglaubt, dass es nur Nachteile gibt - daher die Bezeich- nung DYS-Lexie. Das griechische ‚dys‘ mit ‚schlecht‘, ‚Schwierigkeit‘, ‚krankhaft‘, ‚abnormal‘ und ‚fehlerhaft‘ übersetzt werden, ‚lexia‘ ist ‚Wort‘ oder ‚Sprache‘.
Früher (und auch heute noch) sind Leute erstaunt, wenn Dyslektiker „trotz“ ihrer Dyslexie beruflich sehr erfolgreich waren.