#4 Wie sehen die momentan populären „Lösungen“ aus, und wie hilfreich sind sie?
Was wäre, wenn Schule Legasthenie verursacht? von Je’anna L Clements
Es gibt einen anhaltenden Boom bei der Gründung von Organisationen, die dabei helfen sollen, die Situation bezüglich Dyslexie zu verändern. In einer Liste, die ich gefunden habe, sind 32 davon aufgeführt, aber nicht viele, die mir bekannt sind. Es ist praktisch unmöglich, sie alle zu erfassen, aber ihre Arbeit scheint sich auf drei Hauptkategorien zu verteilen:
Öffentliche Aufklärung und Lobbyarbeit, um mehr Menschen über Dyslexie zu informieren und die öffentliche Wahrnehmung sowie die Selbstwahrnehmung von Dyslektikern zu ändern
Schulungen für Eltern, Erzieher und Therapeuten
Unterstützung und Ressourcen für Dyslektiker in verschiedenen Formen - multisensorischer Unterricht und verschiedene Arten von Nachhilfestunden, technische Hilfsmittel, Richtlinien für Nachteilsausgleiche usw.
MadeByDyslexia ist eine der Organisationen, die auf diesem Gebiet wirklich Erstaunliches leisten, und ihre Website unterteilt ihre Arbeit in: Wahrnehmungen ändern, Lösungen schaffen und sich engagieren. Wenn Sie ein Elternteil oder Pädagoge sind, sollten Sie wissen, dass die Organisation zusätzlich zu ihrer Öffentlichkeitsarbeit, bei der das soziale Kapital vieler prominenter Dyslektiker eingesetzt wird, auch ein dyslexie-positives Selbsteinschätzungs-Tool sowie viele andere kostenlose Online-Ressourcen anbietet. Sie fördern die Früherkennung von Dyslexie und strukturierten, auf Phonetik basierenden multisensorischen Leseunterricht, bieten in Zusammenarbeit mit Microsoft technische Hilfsmittel an und setzen sich für Anpassungen und Nachteilsausgleiche ein, die jungen Dyslektikern helfen, im Schulsystem besser zurechtkommen.
Nehmen wir nur einmal an, dass all diese Dinge bei Legasthenie tatsächlich helfen können. Wenn ja, wie realistisch ist es dann, sie in großem Umfang anzubieten? Und wie zuverlässig sind sie?
Leider sind präventive und kurative Maßnahmen nicht immer wirksam. Es hat sich herausgestellt, dass die Unterstützung von Legasthenikern tatsächlich eine sehr komplexe und spezialisierte Aufgabe ist, und viele junge Menschen erhalten unzureichende Hilfen oder „Hilfe“, die nicht hilft.1 Selbst wenn die Leseprobleme gelöst werden, hat das Verfahren oft Scham, Ängste und eine Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls zur Folge.