Tolles und authentisches Interview. Es freut mich immer, wenn die Gesprächsteilnehmer aufeinander eingehen. Ich finde die Fragen dazwischen spannend, und auch dass Elia näher darauf eingegangen ist. War echt schön zuzuhören. :) Das Thema „Fehler machen“ ist für mich persönlich auch ein sehr spannender Punkt. Im Lehramt Studium lernt man, dass aus einem/einer kein/e defizitorientierte/r Lehrer/in (oh mein Gott, gendern) also alle Lehrer/innen nicht defizitorientiert sein sollen. Doch durch den Leistungsdruck und das Verantwortungsgefühl, den Wettbewerb und der Angst vor Kritik oder Vorwürfen, möchte man dann doch vorzugsweise die Störfaktoren ausradieren, entfernen bzw. mildern. Es hat sich die Schulkultur (Neue Lernmethoden, Inklusion etc. und zuvor „Zucht und Ordnung“, außerdem KI Unterstützung im Unterricht usw.) innerhalb der letzten Jahre maßgeblich verändert, sodass es ein großes Verständigungsproblem über die vermittelten Werte und Prinzipien zwischen den Generationen gibt, weil diese durch die Persönlichkeiten zur Geltung kommen, ausgelebt werden bzw. auch nicht. Schönes Thema
Fehler machen ist ein sehr interessanter Punkt. Ich habe in der Vergangenheit als Musiklehrer gearbeitet (und das auch studiert, also Musikpädagogik), in der Musik ist das so eine Sache, weil gibt es wirklich falsche Noten?
Das ist wohl eher eine Frage der Perspektive, in einem System, das auf ein Produkt ausgerichtet ist, also bestimmte Erwartungen an den Menschen stellt, da gibt es natürlich auf einmal Fehler. Aber, gerade am Anfang, steht bei dem Menschen der etwas neues erforscht, erstmal der Prozess im Vordergrund.
Und das verändert natürlich alles.
So fangen wir in meiner Wahrnehmung und Erfahrung z.B. in der Musik alle eher als Komponisten an, wir improvisieren, spielen frei mit Tönen und Geräuschen. Es braucht auch kein bestimmtes Ziel, das Tun an sich, das Spiel ist schon das "Ziel". In einem Setting wie einer Musikschule gilt das Improvisieren und Komponieren als eines der schwierigsten Dinge, die erst ganz zum Schluss kommen 🙈 . Das geht so weit, dass vor allem klassische Musiker wirklich glauben, sie könnten nicht "frei" spielen... nicht improvisieren... nicht komponieren...
Und so ist es leider immer noch in den Schulen... Obwohl wir eigentlich "wissen" (wie Du schreibst, lernen wir im Studium etwas anderes als wir es später oft in der Praxis wiederfinden), dass "Lernen" nicht nachhaltig mit Druck und Angst funktioniert.
Ich mag diesbezüglich auch den Abschnitt aus Je'annas Buch empfehlen:
(Ich habe die Bezahlschranke verschoben so dass der Abschnitt zu Produkt und Prozess lesbar ist, es ist auch möglich einmalig einen bezahlten Artikel freizuschalten für freie Abonnenten)
Danke Max für deine Antwort und dass du von Praxiserfahrungen berichtest. Ich musste einfach etwas dazu schreiben, auch wenn es so durcheinander war (zwischen Tür und Angel im Kindergarten nach der „Pause“ - garnicht so leicht da einen Schreib-Faden zu finden :D) Hat mir sehr gefallen, und richtig berührt hat mich Elias Hommage an seine Mama. Das war mal richtig schön zu hören, wenn junge Menschen zu den Eltern aufschauen können, weil sie so respektiert werden und ernst genommen, unterstützt und gestärkt werden.
Danke für das interessante lockere Gespräch von euch.
Ich lebe mit meiner Frau nun schon bald 3 Jahre in Uganda ... so ganz privat, also gänzlich ohne externer Hilfe oder einem NGO oder dergleichen.
Die Studie aus Schweden mit der Zahnbürste fand ich cool, denn genau das erleben wir hier, denn wir helfen hier den Ärmsten mit diesen vier Punkten, seit 2 Jahren - aus der Armut und "hebeln" sie quasi damit rauf zu den 3 Prozent "Reichen".
Wir ermöglichen ihnen mit 60 Euro / Monat und Mensch, ein Leben in einem trockenen Raum, mit interner Gas-Kochstelle und einem Bett auf Beinen mit Matratze und Moskito-Netz.
Alle anderen rund herum ... haben nicht all diese Attribute, meist fehlt es an mehr als einem von den vier erwähnten Punkten.
Ich hätte noch so viel zu erzählen, auch von unserer Homeschooling Zeit mit unseren Kindern vor bald 25 Jahren, welche wir so nicht mehr machen würden, eher Freilerner als das, was wir gemacht haben > Die Schulstube in die Wohnstube zu verschieben.
Tolles und authentisches Interview. Es freut mich immer, wenn die Gesprächsteilnehmer aufeinander eingehen. Ich finde die Fragen dazwischen spannend, und auch dass Elia näher darauf eingegangen ist. War echt schön zuzuhören. :) Das Thema „Fehler machen“ ist für mich persönlich auch ein sehr spannender Punkt. Im Lehramt Studium lernt man, dass aus einem/einer kein/e defizitorientierte/r Lehrer/in (oh mein Gott, gendern) also alle Lehrer/innen nicht defizitorientiert sein sollen. Doch durch den Leistungsdruck und das Verantwortungsgefühl, den Wettbewerb und der Angst vor Kritik oder Vorwürfen, möchte man dann doch vorzugsweise die Störfaktoren ausradieren, entfernen bzw. mildern. Es hat sich die Schulkultur (Neue Lernmethoden, Inklusion etc. und zuvor „Zucht und Ordnung“, außerdem KI Unterstützung im Unterricht usw.) innerhalb der letzten Jahre maßgeblich verändert, sodass es ein großes Verständigungsproblem über die vermittelten Werte und Prinzipien zwischen den Generationen gibt, weil diese durch die Persönlichkeiten zur Geltung kommen, ausgelebt werden bzw. auch nicht. Schönes Thema
Danke für dein Feedback.
Fehler machen ist ein sehr interessanter Punkt. Ich habe in der Vergangenheit als Musiklehrer gearbeitet (und das auch studiert, also Musikpädagogik), in der Musik ist das so eine Sache, weil gibt es wirklich falsche Noten?
Das ist wohl eher eine Frage der Perspektive, in einem System, das auf ein Produkt ausgerichtet ist, also bestimmte Erwartungen an den Menschen stellt, da gibt es natürlich auf einmal Fehler. Aber, gerade am Anfang, steht bei dem Menschen der etwas neues erforscht, erstmal der Prozess im Vordergrund.
Und das verändert natürlich alles.
So fangen wir in meiner Wahrnehmung und Erfahrung z.B. in der Musik alle eher als Komponisten an, wir improvisieren, spielen frei mit Tönen und Geräuschen. Es braucht auch kein bestimmtes Ziel, das Tun an sich, das Spiel ist schon das "Ziel". In einem Setting wie einer Musikschule gilt das Improvisieren und Komponieren als eines der schwierigsten Dinge, die erst ganz zum Schluss kommen 🙈 . Das geht so weit, dass vor allem klassische Musiker wirklich glauben, sie könnten nicht "frei" spielen... nicht improvisieren... nicht komponieren...
Und so ist es leider immer noch in den Schulen... Obwohl wir eigentlich "wissen" (wie Du schreibst, lernen wir im Studium etwas anderes als wir es später oft in der Praxis wiederfinden), dass "Lernen" nicht nachhaltig mit Druck und Angst funktioniert.
Ich mag diesbezüglich auch den Abschnitt aus Je'annas Buch empfehlen:
https://selbstbestimmtsichbilden.substack.com/p/13-was-zeichnet-die-selbstbestimmte
(Ich habe die Bezahlschranke verschoben so dass der Abschnitt zu Produkt und Prozess lesbar ist, es ist auch möglich einmalig einen bezahlten Artikel freizuschalten für freie Abonnenten)
Danke Max für deine Antwort und dass du von Praxiserfahrungen berichtest. Ich musste einfach etwas dazu schreiben, auch wenn es so durcheinander war (zwischen Tür und Angel im Kindergarten nach der „Pause“ - garnicht so leicht da einen Schreib-Faden zu finden :D) Hat mir sehr gefallen, und richtig berührt hat mich Elias Hommage an seine Mama. Das war mal richtig schön zu hören, wenn junge Menschen zu den Eltern aufschauen können, weil sie so respektiert werden und ernst genommen, unterstützt und gestärkt werden.
Hallo Elia und Max
Danke für das interessante lockere Gespräch von euch.
Ich lebe mit meiner Frau nun schon bald 3 Jahre in Uganda ... so ganz privat, also gänzlich ohne externer Hilfe oder einem NGO oder dergleichen.
Die Studie aus Schweden mit der Zahnbürste fand ich cool, denn genau das erleben wir hier, denn wir helfen hier den Ärmsten mit diesen vier Punkten, seit 2 Jahren - aus der Armut und "hebeln" sie quasi damit rauf zu den 3 Prozent "Reichen".
Wir ermöglichen ihnen mit 60 Euro / Monat und Mensch, ein Leben in einem trockenen Raum, mit interner Gas-Kochstelle und einem Bett auf Beinen mit Matratze und Moskito-Netz.
Alle anderen rund herum ... haben nicht all diese Attribute, meist fehlt es an mehr als einem von den vier erwähnten Punkten.
Ich hätte noch so viel zu erzählen, auch von unserer Homeschooling Zeit mit unseren Kindern vor bald 25 Jahren, welche wir so nicht mehr machen würden, eher Freilerner als das, was wir gemacht haben > Die Schulstube in die Wohnstube zu verschieben.
Michael